Ariel wirbt mit Hitler-Code 88 für neues Waschmittel

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  • #1
areiland

areiland

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Man ist begeistert! Da schaffen es einige Menschen in Deutschland, tatsächlich hinter jeder Buchstaben- oder Ziffernkombination ein verkapptes Nazi Symbol zu sehen: Ein Shitstorm zieht auf: Ariel wirbt mit Hitler-Code 88 für neues Waschmittel - Aus aller Welt - FOCUS Online - Nachrichten.

Nur - was interessiert es 69 Jahre nach Kriegsende noch, welche Abkürzungen, Buchstaben oder Zahlensymbole missbraucht werden könnten, um eine rechte Gesinnung kund zu tun? Die, die es machen wollen tun es ohnehin und die überwiegende Mehrheit der Deutschen kennt die Bedeutung der genutzten Buchstaben- oder Ziffernsymbolik erst gar nicht. Dass die offensichtlichen Symbole der NSDAP und des deutschen Reiches einem Verwendungs- und Öffentlichkeitsverbot unterliegen, das ist ja richtig und muss beibehalten werden. Aber jede erdenkliche Kombination von Buchstaben und Ziffern auf ihre Tauglichkeit als Nazisymbol hin zu untersuchen und daraus dann ein Problem zu machen, dass zensiert werden muss - das wird doch langsam manisch.

Was juckt es den gemeinen Deutschen, ob P&G auf seine Ariel Packungen ein grosses "88" pinselt? Dazu dann noch ein stilisiertes WM Trikot und darüber ein grosses, gelb unterlegtes, "83+5 Wäschen gratis". Wer interpretiert sowas als politisch unkorrektes Symbol - das zudem von einer Minderheit tatsächlich so benutzt wird? Genauso wie unbillige KFZ Kennzeichen nicht vergeben werden - nur weil man sie falsch interpretieren könnte.

Ich kann mir diese übertriebene Political Correctness langsam nicht mehr geben. Da versucht eine Minderheit uns mit einer Zensur im Kopf zu belegen. Die haben aber in meinem Kopf nichts verloren.

Kommentiert man das dann entsprechend:

Zum Artikel geschriebener Beitrag, der natürlich abgelehnt wurde, im Original!

Schwachsinn³
Es wird immer bescheuerter mit dieser Politcal Correctness. Wen interessiert es schon, ob die Zahl 88 für den "deutschen Gruss" steht? Doch nur ewiggestrige und berufsbetroffene. Mir würde dieser Zusammenhang nicht mal in den Sinn kommen, wenn ich im Supermarkt eine solche Ariel Packung zu Gesicht bekommen würde. Einfach lächerlich, in allem einen Bezug zu irgendwelchem rechten Gedankengut zu suchen. Am besten sollten wir die deutsche Sprache und unser Zahlensystem ganz abschaffen. Weil, wenn man will kann man zu jeder erdenklichen Buchstaben oder Ziffernkombination den passenden Bezug finden.

dann wird der Beitrag als ungeeignet zurückgewiesen. Schaut man sich die restlichen zu diesem Thema abgegebenen Kommentare an, dann hat sich der Moderator des Focus wohl allein an der Formulierung: "den deutschen Gruss" gestört. Ich finde es schon traurig - dass ich 69 Jahre nach Kriegsende, das bei meiner Geburt 17 1/2 Jahre zurücklag, immer noch solche Artikel lesen muss und entsprechende Kommentare zensiert werden, weil man es auf den Punkt bringt. Es wird Zeit, dass aufgehört wird, den Menschen einzureden - dass der "Führer" nur deswegen wieder auferstehen wird, weil irgendeiner mal ein "88" benutzt, ein AH, SS oder HH auf dem KFZ Kennzeichen steht. Das wird nämlich nicht passieren und unsere "Demokratie" wird höchstens ganz offiziell von den lupenreinen Demokraten in Berlin abgeschafft werden.

So nebenbei, im CB Funk steht 88 für Gruss und Kuss - daran hat sich auch noch nie jemand gestört. Wahrscheinlich aber auch nur, weil diese Verschwörungstheoretiker und berufsbetroffenen PC Terroristen wohl nicht wissen, dass es dieses Medium immer noch gibt. Sonst hätten sie dort auch schon die Zensur eingeführt.
 
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  • #2
areiland, ich stimme dir da vollkommen zu. Diese Inquisition der Sprache und Symbole im Namen der politischen Korrektheit nimmt immer absurdere Züge an, das fängt ja schon damit an daß Kinderbücher zensiert werden. Dafür bekommen wir dann Gender-Mainstreaming und solchen Quatsch. Aber ich glaube, es ist nicht der Zeitgeist, der dafür verantwortlich ist. Es sind gewisse intellektuelle Kreise, politische Aktivisten und die Medien, die das Ganze hochspielen und forcieren, der normale Bürger schüttelt über diese Vorgänge nur den Kopf.
 
  • #3
Na, CB gibt es ja schon seehr lange..

Aber ich verstehe was du meinst, als Reserveoffizier - also während der Ausbildung schon, konnte ich dieses ewige - wir müssen uns daran erinnern - schon nicht mehr haben.
Ich habe damit nix zu tun und aus.
 
  • #4
LOL.. hätte so einen Artikel eher beim Postillon erwartet.
 
  • #5
RedFlag schrieb:
Na, CB gibt es ja schon seehr lange..
Aber ich verstehe was du meinst, als Reserveoffizier - also während der Ausbildung schon, konnte ich dieses ewige - wir müssen uns daran erinnern - schon nicht mehr haben.
Ich habe damit nix zu tun und aus.
Präzise gesagt, den CB Funk gibt es seit 1.7.1975, seit der Freigabe des 27 Mhz Bandes für die Allgemeinheit hatten wir entsprechende Geräte um uns jederzeit unterhalten zu können. Niemand wäre es in den Sinn gekommen, die 88 anders zu interpretieren.

Ich muss sagen, uns hat man damals in der Grundausbildung mit diesem Scheiss verschont. Auch danach war davon nichts zu hören. Die "staatsbürgerliche Information" lief allgemein recht entspannt ab. Trotzdem ich zu den absoluten Hochzeiten (1982/83) des kalten Krieges gedient habe. Genausowenig hatten wir irgendwelche erkennbar rechts gesinnte Kameraden in unserer oder einer benachbarten Einheit. Es wurden vielleicht manchmal die derbsten Witze gerissen, aber politisch motiviert waren die auch nicht. Uns bewegten damals wirklich andere Probleme, als dass man uns dieser Gehirnwäsche unterzogen hätte. Wir wurden höchstens gegen den WP auf Linie gebracht, dies betraf aber die gesamte Bevölkerung. Nicht umsonst wurde irgendwo in den Nachrichtenmagazinen und Sendungen mindestens jeden zweiten Tag die rote Gefahr beschworen.

Schaut man sich solche Artikel, wie den verlinkten, oder andere Artikel dieses Schlages an - dann könnte man wirklich auf die Idee kommen, dass man uns permanent einer Gehirnwäsche unterziehen möchte. Dieses Political Correctness und Gender Gerede ist nämlich nichts anderes als der Versuch uns weichzuspülen, damit wir der Linie einer gewissen intellektuellen Schicht folgen. Arg weit weg von der Propaganda des dritten Reiches ist das schon lange nicht mehr. Die versuchen uns statt der Kunst, oder Büchern, unsere erlernte Sprache als "entartet" zu verkaufen.

Diese Sprachfaschisten sollten mal darüber nachdenken!
 
  • #7
Ich sage es mal kurz und knapp,
die Sache geht mir auf'n Sack.
Und das nicht erst seit heute,
macht Schluß damit ihr Leute.

Auch ich stimme dem Beitrag zu und sage "Daumen hoch", denn ich wurde auch erst in Friedenszeiten geboren und habe mit dem Ganzen nicht das geringste zu tun gehabt. Man sollte es nicht vergessen, es ist ein Teil der/unserer Geschichte, aber Sippen-Erben-Haft nein danke.

Ob meine Wäsche mit 88 oder mit 83 auf dem Etikett gewaschen wird, dürfte "Clementine" egal sein, so lange auch noch ARIEL auf der Verpackung steht.
 
  • #8
@ w55 & Alex

Hier stimme ich voll und ganz zu, das geht mir auch alles total auf den Keks. Auch ich ziehe mir diesen Schuh nicht an, da das nicht meine Generation war.
Allerdings kann ich Leute verstehen, die das miterlebt haben, sich hierüber aufregen. Aber man sollte auch mal einiges "ruhen" lassen - nicht vergessen!! - und sich auf das Jetzt und die Zukunft besinnen.

Zum ARIEL PR-Manager: Den würde ich feuern, denn er hat nicht nachgedacht, bzw. ARIEL eher einen Imageschaden zugefügt.
Das war abzusehen, dass solche Reaktionen in der Öffentlichkeit entstehen, gleich, wie unsere Meinung hierzu sein mag.
 
  • #9
diese ganze Verbieterei ist doch eh fürn Arsch, hab vor paar Jahren an einem orginal Nachbau einer FW-190A mitgearbeitet, wir waren mit ihr in Duxford zum Fliegertreffen des Royal Military Museums, damit das Flugzeug wirklich om Orginal nachgebaut werden konnte waren wir gezwungen es in Frankreich zu registrieren weil es in Deutschland verboten war, die Orginal Beschriftung sties in England auf viel Zuspruch und Bewunderung, in Deutschlaund darf das Flugzeug nicht im Orginalzustand gezeigt werden, es geht dabei nicht um die Verherrlichumg orgnedeiner Ideologie sondern einzig und allein um die orginalgetreue Restaurierung FW190N.jpg
 
  • #10
Das hier ist von Wolfgang Röhl zum Thema, einfach köstlich :D



Fast hätten die Neonazis einen großen Coup gelandet. Aber die Wachsamkeit der Zivilgesellschaft konnte dies gerade noch verhindern. Vergangene Woche meldeten Medien, dass der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble sein Waschmittel Ariel mit der dick aufgedruckten Zahl 88 vermarktet; auf einer Packung, die grafisch wie ein Fußballertrikot gestaltet ist. Angeblich bloß der Hinweis, statt wie üblich für 83 Waschgänge reiche das Pulver nunmehr für fünf Gänge mehr. In Wahrheit hatte sich natürlich eine Glatze bei P & G eingeschlichen, um Nazipropaganda waschsalonfähig zu machen. Denn die „88“ steht bei den Braunen für Heil Hitler, weil das H der achte Buchstabe im Alphabet ist. 88 = HH = Heil Hitler. Ganz schön perfide, die Nummer, oder?

Deutschlands Antifa war alarmiert. Der Branchendienst „Meedia“ zeigte sich entsetzt („Das ging mal richtig nach hinten los“). Ebenso „das Netz“, welches wie üblich empört twitterte und shitterte. Kleinlaut gelobte P & G, die 88er-Packung aus dem Verkehr zu ziehen.

Nun wissen Rechtsextremismusforscher schon seit 1968, dem Jahr der Ariel-Einführung: Ariel sollte von Anbeginn die Assoziation zu „Arier“ herstellen. Der Slogan „Ariel zum Reinweichen“ sowie Klementines langjähriges, penetrantes Insistieren auf den Unterschied zwischen „sauber“ und „rein“, was war das anderes als die kaum verhüllte Mahnung, sauber zu bleiben und das deutsche Blut unbedingt arisch rein zu halten? Was sich besonders an die durch Negermusik, Drogen und Rudelbumsen verdorbenen Achtundsechziger richtete. Und wenn Klementine in ihrer Waschküche forsch „Ariel in den Hauptwaschgang!“ krähte, klang das nicht immer irgendwie nach „Hauptsturmführer“?

Bereits zwei Jahre zuvor, im Jahr der größten NPD-Wahlerfolge, hatte der Kryptonazi-Belieferer Henkel seinen „Weißen Riesen“ auf den Markt gebracht, ein klares Propagandastatement für die Überlegenheit der weißen Rasse („White Supremacy“). Und wer sich mal Meister Proper genau anschaut (seit 1967 auf dem deutschen Markt, ebenfalls von P & G), erkennt hinter seinem leutseligen Lächeln die Fratze des SA-Erben, der beim geringsten Anlass brutal zuschlägt.

Die Codes der Braunen, mitten in der Gesellschaft! Und die Kanzlerin schaut weg.

Ich verrate Ihnen was Exklusives: Wenn Sie den Text am Ende mancher Ariel-Werbespots (beginnt mit „Testen auch Sie…“) rückwärts und mit 20,4 (sic!) Umdrehungen pro Sekunde laufen lassen, hören Sie…na, erraten? Genau: Sie hören Hitlers berühmtes Diktum aus „Mein Kampf“, welches wie folgt lautet: „Die Aufnahmefähigkeit der großen Masse ist nur sehr beschränkt, das Verständnis klein, dafür jedoch die Vergesslichkeit groß. Aus diesen Tatsachen heraus hat sich jede wirkungsvolle Propaganda auf nur sehr wenige Punkte zu beschränken und diese schlagwortartig so lange zu verwenden, bis auch bestimmt der Letzte unter einem solchen Worte das Gewollte sich vorzustellen vermag.“

Die Saat des “Führers” ist aufgegangen. Schäm’ dich, Ariel.
 
  • #11
Nach Zweitem Weltkrieg: Veteranen bauten Geheimarmee auf - Inland - FAZ
Ich mache mir viel mehr Sorgen darüber, dass seit 12 Jahren im Reichstag das 88-Nachfolgeregime einen verfassungswidrigen Angriffskrieg verbunden mit Massenmorden (Oberst Klein: 150 bei lebendigem Leibe verbrannte Kinder und Jugendliche) die NSDAP-Nachfolgepartei und ihre Schwarz-Rot-Gold(Gelb)+Grün-Vasallen ständig mit ihrem Sieg-Heil-Gebrüll die Schießbefehle erneuern und willfährige Söldner in den Krieg schicken.
Das ist ein Verstoß gegen den 2+4-Vertrag (= Ersatz-Friedensvertrag).
http://www.auswaertiges-amt.de/cae/...ublicationFile/153338/ZweiPlusVierVertrag.pdf
Artikel 2
Die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik bekräftigen ihre Erklärungen, daß von deutschem Boden nur Frieden ausgehen wird. Nach der Verfassung des vereinten Deutschland sind Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, verfassungswidrig und strafbar. Die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik erklären, daß das vereinte Deutschland keine seiner Waffen jemals einsetzen wird, es sei denn in Übereinstimmung mit seiner Verfassung und der Charta der Vereinten Nationen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...eder,_die_nach_Mai_1945_politisch_tätig_waren

Der Link läßt sich nicht korrekt hier eintragen
Code:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_ehemaliger_NSDAP-Mitglieder,_die_nach_Mai_1945_politisch_t%C3%A4tig_waren
 
  • #12
@hkdd
Lies mal was ich hier: Wie sich die Bilder gleichen MILITÄRPUTSCH in Ägypten - Seite 3 zu Deinem "Angriffskrieg" und zu Deiner persönlichen Auslegung sagte.

Dazu noch etwas: Der 2+4 Vertrag ist kein "Ersatz" Friedensvertrag, er wurde anstelle eines förmlichen Friedensvertrages geschlossen. Das Völkerrecht sieht für einen Friedensschluss einen solchen förmlichen Vertrag auch gar nicht vor. Im Völkerrecht ist jede bilaterale oder unilaterale Übereinkunft erlaubt, die dazu führt dass die kriegführenden Parteien ihren Kriegszustand beenden. Das kann durchaus sogar eine von beiden Parteien ratifizierte (von beiden Seiten unterschriebene und von den Parlamenten per Beschluss genehmigte) Erklärung auf einem Bierdeckel sein, es kann ein Händedruck unter Zeugen oder, wie im Falle Deutschlands, auch eine einseitige Erklärung des oder der Sieger darüber sein - dass er seine Besetzung und die Ausübung seines Besatzungsrechtes beendet hat.

Im Falle dies 2+4 Vertrages ist dies der Unterzeichnung und Ratifizierung des 2+4 Vertrages vorausgegangen, die Allierten hatten am 2.10.1990 in einer gemeinsamen Erklärung (hier im Wortlaut: Gemeinsame Erklärung der Alliierten über die Aussetzung ihrer Rechte) ihre Rechte ausgesetzt. Im 2+4 Vertrag ist diese Erklärung in Artikel 7, Absatz 1 als endgültig niedergeschrieben worden: Dokument: Vertrag: Vertrag über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland vom 12. September 1990 ("Zwei-plus-Vier-Vertrag").

Die Formulierung "anstelle eines Friedensvertrages" wurde zwar nicht in den 2+4 Vertrag aufgenommen, aber die Formulierung "Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland " lässt hier keinen Zweifel über den Charakter dieses Vertrages aufkommen, zumal die erwähnte gemeinsame Erklärung der Siegermächte sich verkürzt in Artikel 7, Absatz 1 wiederfindet. Der Grund für die gewählte Form war einerseits, dass Deutschland zu diesem Zeitpunkt völkerrechtlich nicht als einheitliches Staatsgebilde auftreten konnte - andererseits wollte man keine Konferenz über die Reparationsfrage durchführen müssen. Hätte man die Wiedervereinigung unter der Ägide der Siegermächte zugelassen - also eine Vereinigung der ehemaligen Besatzungszonen durchgeführt und dann eine Friedenskonferenz mit einem förmlichen Vertrag als Abschluss abgehalten - dann hätte man nach den Beschlüssen der Londoner Schuldenkonferenz: Londoner Schuldenkonferenz - Wikipedia auch die Reparationsfrage regeln müssen. Dies wollte man aber nicht, weil die Zahlungen und Entnahmen die möglichen Reparationen schon gedeckt hatten. Man wollte eine finanzielle Überforderung Deutschlands vermeiden und damit die Fehler des Versailler Vertrages nicht wiederholen. Die Allierten haben sich in diesem Punkt auch für die ehemaligen Gegner des deutschen Reiches erklärt, die an diesen Verhandlungen nicht beteiligt waren.

So wählte man den einzig möglichen Weg. Man beendete den Kriegszustand mit der BRD und der DDR - quasi einseitig, weil keiner von beiden Staaten als Rechtsnachfolger des deutschen Reiches in Frage kommen konnte. Damit war der Weg frei für den Beitritt der inzwischen neu gegründeten Länder der DDR zur Bundesrepublik Deutschland. So wurden alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, die Völkerrecht und Grundgesetz in den Weg gelegt hätten. Denn es gab keine Wiedervereinigung im Sinne von "BRD und DDR gründen neuen gemeinsamen Staat" - es gab nach Artikel 23 GG (alt) einen Beitritt der neuen DDR Länder zur Bundesrepublik Deutschland: Rechtslexikon - Artikel 23 (alt) Grundgesetz. Somit war es auch nicht unbedingt notwendig, dass sich Deutschland eine neue Verfassung geben musste, wie nach Artikel 146 GG vorgegeben wird: Art. 146 GG - dejure.org, denn unbestreitbar hat zwar die Deutsche Demokratische Republik aufgehört zu bestehen, aber ihre Länder haben sich durch ihre Beitrittserklärungen der Rechtshoheit der Bundesrepublik Deutschland unterstellt. Damit ist die Bundesrepublik Deutschland zum Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches geworden und ihre provisorische Verfassung (das Grundgesetz) ist die derzeit gültige Verfassung für das gesamte verbliebene Gebiet geworden, das heute Deutschland ausmacht.
 
  • #13
Alex, es ist toll, wie Du versuchst, die Geschichte darzustellen. Ich habe sie aber bestimmt viel intensiver erlebt, als Du. Ich habe an jeder Montags-Demo in Dresden teilgenommen und jede Rede in der Volkskammer und im Bundestag verfolgt.
Damit war der Weg frei für den Beitritt der inzwischen neu gegründeten Länder der DDR zur Bundesrepublik Deutschland.
Am 3. Oktober erklärte die Volkskammer der DDR den Beitritt zum Geltungsbereich des westdeutschen Grundgesetzes in Verbindung mit dem zuvor abgeschlossenen Einigungsvertrages. Die Länder Sachsen, Thüringen usw. gab es zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht. Die wurden erste später wieder gegründet an Stelle der Bezirke Dresden, Leipzig, Rostock usw. Im Einigungsvertrag war u.a. vereinbart, dass das nun gemeinsame Grundgesetz u.a. um den Artikel 143 ergänzt wird, in dem festgelegt ist, dass Abweichungen für das Beitrittsgebiet längstens bis zum 31. Dezember 1995 zulässig sind, z.B. Rentenpunkte Ost/West, Mindestlöhne/Lohntarife-Ost/West u.v.a.m. Der Artikel 23 hat seitdem einen völlig anderen Inhalt (EU).
weil keiner von beiden Staaten als Rechtsnachfolger des deutschen Reiches in Frage kommen konnte.
Natürlich ist die neue BRD u.a. auch der Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches, aber auch der DDR und der "alten" BRD.
Diese Wiedervereinigung oder Anschluss (wie die Krim) war nichts neues in der deutschen Geschichte. Damals (1871) hatten sich die deutschen Länder zum Deutschen Reich zusammen geschlossen. Einige dieser Länder hatten zuvor auch Kriege gegeneinander geführt. Trotzdem wurden alle in ihren Rechten und Ansprüchen gleichberechtigt übernommen. Der bayrische Polizist und der preußische Polizist hatten im Deutschen Reich die gleichen Rechte. Man hätte ja auch sagen können, die Bayern sind die Bösen und die Preußen sind die Guten, der Preuße bekommt seine Pension, der Bayer nicht usw. Das wurde erst 1990 so gemacht, durch Nicht-Einhaltung des Einigungsvertrages und Nicht-Gewährung der Grundrechte, z.B. des Gleichheitsgebotes Artikel 3: Niemand darf wegen seine Heimat und Herkunft ... benachteiligt oder bevorzugt werden.
Die völkerrechtswidrigen Kriegshandlungen der heutigen BRD-Regierung sind Verstöße gegen die damals eingegangen Verpflichtungen. Heute wird u.a. so argumentiert: Die Sowjetunion gibt es ja nicht mehr, auch nicht den Warschauer Vertrag - was scheren uns deshalb der 2+4 Vertrag und andere mit der SU geschlossenen Vereinbarungen. Ganz anders wird mir, wenn ich sehe, dass Merkel Kriegsschiffe und wieder einmal einen Oberst (in der Ukraine als Spion verhaftet) Richtung Russland schickt. Ich hätte nie gedacht, dass ich in meinem Alter so etwas noch einmal erleben muss.
 
  • #14
Die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern wurden alle am 03.10.1990 gegründet. Exakt am Tag ihres Beitritts zur Bundesrepublik Deutschland. Insoweit habe ich mich tatsächlich geirrt: Nicht die Länder haben ihren Beitritt erklärt, es war tatsächlich die Deutsche Demokratische Republik, aber als Inhaber der Rechtshoheit über die Länder:

„Die Volkskammer erklärt den Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der BRD gemäß Artikel 23 des Grundgesetzes mit Wirkung vom 03.10.1990. Sie geht dabei davon aus, dass die Beratungen zum Einigungsvertrag zu diesem Termin abgeschlossen sind, die 2 + 4-Verhandlungen einen Stand erreicht haben, der die außen- und sicherheitspolitischen Bedingungen der deutschen Einheit regelt, die Länderbildung so weit vorbereitet ist, dass die Wahl in den Länderparlamenten am 14.10.1990 durchgeführt werden kann.“ (Quelle: Volkskammerbeschluss zur Wiedervereinigung vor 15 Jahren - Wikinews, die freie Nachrichtenquelle)

Insoweit habe ich mich geirrt über die Erklärung des Beitritts.

Nichts destotrotz, was ich zum Entstehen des 2+4 Vertrages und der vorangegangenen Erklärungen und Beschlüsse geschrieben habe, das kann man nicht ignorieren.
Es gibt ausser der Bundesrepublik Deutschland keinen Rechtsnachfolger des deutschen Reiches, denn die (alte) BRD hat durch den Beitritt der DDR zu ihrem Staatsgebiet und ihren Rechtsnormen auch die Rechtsnachfolge der DDR angetreten. Also kann es keine neue BRD geben - es gibt nur ein Deutschland, das seit 3.10.1990 die Rechtshoheit im gesamten Gebiet der ehemaligen DDR und der BRD ausübt. Wie diese BRD benannt ist, das spielt keine Rolle mehr, sie wird offiiziell ohnehin (mangels Unterscheidungsmerkmalen) nur noch als Deutschland bezeichnet.
 
  • #15
Was Du da als Quelle angegeben hast, mit dem Fortbestehen der von den Alliierten getroffenen Entscheidungen... Da ging es m.E. hauptsächlich um die von der Sowjetunion durchgeführten Bodenreform auf dem Gebiet der DDR. Das Land der Großgrundbesitzer wurde an Neubauern verteilt, die kamen meistens aus den Ostgebieten, die nun zu Polen gehörten. Die zumeist in Westdeutschland lebenden Erben dieser Großgrundbesitzer wollten das ja am liebsten alles wieder rückgängig machen und das Neubauernland wieder den ehemaligen Besitzern "zurückgeben". Das wiedervereinigte Deutschland wurde damit vergattert, diese Besitzverhältnisse zu akzeptieren. Trotzdem gab es mehrere Versuche, auch das zu hintergehen.
Enteignungen in der DDR: Bodenreform-Frage endgültig entschieden - Seite 2 - Deutschland - Politik - Handelsblatt
 
  • #16
Auf die Bodenreform habe ich mich nie bezogen, denn die war nie Bestandteil der grundsätzlichen Modalitäten der Vereinigung von DDR und BRD, da musste eine rechtliche Würdigung auf bundesrechtlicher Ebene erfolgen, die auch entschieden ist. Du hattest die Bodenreform angeführt, aber inzwischen den Link wieder zurückgezogen. Ich beziehe mich allein auf die völkerrechtlichen und verfassungsrechtlichen Aspekte der Vereinigung von DDR und BRD und deren Geltung im Völkerrecht.

Hierzu ist zu sagen - dass die Annahme, Deutschland befände sich in einem Zustand ohne Souveränitätsrechte oder Verfassung, einfach haltlos ist. Inwieweit die separat vereinbarte oder tolerierte Fortgeltung, vor allem amerikanischer, Besatzungsrechte hinnehmbar ist - das steht auf einem ganz anderen Blatt.

Dazu kann allein die Bundesregierung Stellung beziehen und das tut sie ja bis heute nicht eindeutig.
 
  • #17
Am 14.10.1990 fanden in Sachsen die Wahlen zum sächsischen Landtag statt. Danach wurde Biedenkopf Ministerpräsident. Am 3. Oktober 1990 gab es kein Land Sachsen, es sei denn in irgendeiner Absichtserklärung auf einem Papier. Die Umwandlung der Bezirke in Länder war demnach lediglich eine Gebietsreform, wie sie auch heute bei Kreisen, Gemeinden usw. stattfindet.
Auf die Bodenreform habe ich mich nie bezogen, denn die war nie Bestandteil der grundsätzlichen Modalitäten der Vereinigung von DDR und BRD
Sie war sehr wohl Gegenstand des Einigungsvertrages in Form der Anlage 3
juris - Anlage III EinigVtr - Gemeinsame Erklärung der Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik zur Regelung offener Vermögensfragen Vom 15. Juni 1990
Da steht u.a.
1.
Die Enteignungen auf besatzungsrechtlicher bzw. besatzungshoheitlicher Grundlage (1945 bis 1949) sind nicht mehr rückgängig zu machen. Die Regierungen der Sowjetunion und der Deutschen Demokratischen Republik sehen keine Möglichkeit, die damals getroffenen Maßnahmen zu revidieren. Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland nimmt dies im Hinblick auf die historische Entwicklung zur Kenntnis. Sie ist der Auffassung, daß einem künftigen gesamtdeutschen Parlament eine abschließende Entscheidung über etwaige staatliche Ausgleichsleistungen vorbehalten bleiben muß.
Die westdeutsche Regierung äußert dazu eine Auffassung, das ist aber kein Widerspruch zu "nicht mehr rückgängig zumachen". Ausgleichszahlungen hat es ja auch gegeben.
die Annahme, Deutschland befände sich in einem Zustand ohne Souveränitätsrechte oder Verfassung, einfach haltlos ist
Natürlich ist Deutschland souverän und hat ein Grundgesetz (keine Verfassung). Es hat sich aber verpflichtet, seine Waffen nicht für Angriffskriege einzusetzen. Auch Östereich, Finnland, die Schweiz u.a. Staaten sind souverän und haben eine Verfassung, sie sind aber neutral - und das würde Deutschland auch sehr gut anstehen.

Was mir am meisten Kummer macht: Der Oberst Klein kommt aus Halle, seine Mordbefehle hat er von Frau Merkel bekommen, heute auch noch von Herrn Gauck. Und all die kommen aus der DDR - normalerweise müssten doch unsere christlichen westdeutschen Schwestern und Brüder über derartige Dinge klagen.
 
  • #18
Vergleiche bitte Wikipedia: Neue Länder - Wikipedia für Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern - hier ist bei allen fünf Bundesländern der 3.10.1990 als Gründungsdatum ausgewiesen. Es gibt keinen Grund daran zu zweifeln.

Die Wahl zum Länderparlament muss nicht zwangsläufig identisch sein mit der Gründung eines Landes, denn dem geht in der Regel eine Phase der Konstituierung und des Aufbaus funktionierender Strukturen voraus. Eben auch um Wahlen in demokratischen Bahnen gewährleisten zu können.
 
  • #19
Am 3. Oktober gab es nur die Absicht, diese "neuen" Länder zu gründen. Es gab aber weder eine Landesregierung, kein Landesparlament, nirgendwo irgend ein Büro o.ä. für das "Land". Die Länder waren fiktiv.
Hier ein Auszug aus dem Einigungsvertrag (nur die Absicht zur Länderbildung). Es gab auch keine "Neuen Länder" im Bundesrat, es gab sie ja noch nicht
Artikel 1 Länder
Mit dem Wirksamwerden des Beitritts der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland
gemäß Artikel 23 des Grundgesetzes am 3. Oktober 1990 werden die Länder Brandenburg, Mecklenburg-
Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Länder der Bundesrepublik Deutschland. Für die Bildung und
die Grenzen dieser Länder untereinander sind die Bestimmungen des Verfassungsgesetzes zur Bildung von Ländern
in der Deutschen Demokratischen Republik vom 22. Juli 1990 – Ländereinführungsgesetz – (GBl. I Nr. 51 S. 955)
gemäß Anlage II maßgebend.
Die 23 Bezirke von Berlin bilden das Land Berlin.

Artikel 43 Übergangsvorschrift für den Bundesrat bis zur Bildung von Landesregierungen
Von der Bildung der in Artikel 1 Abs. 1 genannten Länder bis zur Wahl des Ministerpräsidenten kann der
Landesbevollmächtigte an den Sitzungen des Bundesrates mit beratender Stimme teilnehmen.
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Volksbewegung Dem Deutschen Volke: Urteil Bundesverfassungsgericht: Der Einigungsvertrag ist nichtig!
Es gibt keinen Grund daran zu zweifeln.
Ich habe ernsthafte Zweifel an solchen halbwissenschaftlichen Beiträgen nicht Betroffener.
 
  • #20
soviel zum Thema Hitler-Code...:D
 
Thema:

Ariel wirbt mit Hitler-Code 88 für neues Waschmittel

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