Avast schaltet windows defender ab
Um das zu verstehen, ist es nötig zu wissen wie die Virenscanner bei Windows 8 implementiert sind.
Bei Windows 8 und Server 20112 werden Virenscanner über eine eigene Schnittstelle eingebunden, die sich
ELAM (http://msdn.microsoft.com/en-us/library/windows/desktop/hh848061(v=vs.85).aspx) nennt und dafür sorgt dass der Virenscanner als erstes Third Party Programm nach dem Secure Boot gestartet wird. Somit ist der Virenscanner also nicht mehr mit einem Autostart-Eintrag - sondern mit einem entsprechenden ELAM-Treiber eingebunden, dessen Installation dann auch den ELAM Treiber des Defenders ersetzt und ihn so automatisch deaktiviert.
Wenn es nun so ist, dass der Defender nach der Installation eines anderen Virenscanners nicht deaktiviert ist und das Wartungscenter auf diesen Umstand aufmerksam macht, dann ist die Implementierung des Virenscanners fehlerhaft oder er ist ganz einfach nicht über die ELAM Schnittstelle eingebunden sondern wird ganz banal über den Autostart geladen. Das kann man ja über den Taskmanager recht einfach feststellen. Dies spricht aber dann gegen den Einsatz dieses Virenscanners, weil dessen Funktion nicht sichergestellt ist. Wie ich oben schon anmerkte, zwei
gleichzeitig aktive Virenscanner können sich gegenseitig aushebeln und den Schutz so aufheben.
Ein weiterer Umstand sollte ebenfalls unbedingte Beachtung finden: Sind die ELAM Treiber fehlerhaft, dann kann es zu Bluescreens kommen, oder das System sogar so nachhaltig beeinträchtigt sein, dass nur noch eine Auffrischung oder eine Neu-Installation Abhilfe schafft. Ist der Virenscanner auf einem neuen Rechner mit vorinstalliertem Windows 8 als Dreingabe installiert - ist eine Auffrischung sinnlos, weil man sich damit den Problembären direkt wieder ins Boot holt. Als einzige Konsequenz bleibt dann tatsächlich nur die Neu-Installation - was bei UEFI-Systemen, auf denen der Produkt Key im UEFI hinterlegt ist, einen fast nicht zu bewältigenden Aufwand bedeutet. Der Bluescreen mit dem Fehler 0xc2 BAD_POOL_CALLER ist in diesem Zusammenhang übrigens einer der am häufigsten aufgetretenen Fehler gewesen.